Ralf Behling verfügt über einen super seltenen VW1303A und hat hier Fotos und eine Fahrzeugbeschreibung zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!
Der 1303a von 1973
Ein Bericht von Ralf Behling.
(C) Fotos: Ralf Behling
Den technisch aufwändigsten bzw. mordernsten Sparkäfer gab es im Modelljahr 1974, als 1303 A. Zwar war es über alle Modelljahre möglich - ohne Minderpreis beim 1303 - den 34 PS-Motor zu ordern. Wer aber auf Chromschmuck und sonstige Zieroptik verzichten konnte und eine einfache Ausstattung genügte, konnte für einen Minderpreis von 350,00 DM einen Sparkäfer auf 1303-Basis ordern, den 1303 A. Dieser Sparkäfer konnte - entgegen den bekannten Preislisten - auch mit einem 44-PS-Motor bestellt werden, der Preisvorteil lag dann bei 250,00 DM. Insgesamt war der 1303 A offenbar aber derart unattraktiv eingepreist, dass dem Modell kein großer Erfolg beschieden war.
Die Ausstattungsdetails waren weitgehend mit dem 1200er Sparkäfer vergleichbar: Keine Zierleisten an den Trittbrettern, keine Zierrahmen in den Scheibendichtungen, Kastenstoßstangen in mattschwarz, ebenso die Griffe an Kofferraum- und Motorhaube, sowie der Außenspiegel - wobei Griffe und Außenspiegel teilweise auch verchromt waren. Die Rahmen der Ausstellfenster, der Steg zwischen Ausstellfenster und Kurbelscheibe, die Türzierrahmen und die Blinker-Kappen waren in mattsilber. Verchromt waren die Türgriffe und Radkappen. Die im August 1972 eingeführten großen Rückleuchten haben im unteren Bereich eine klare Lichtscheibe, auch wenn die Fahrzeuge nicht mit Rückfahrscheinwerfern ausgestattet waren. Erst später gab es die sog. Elefantenfüße im unteren Bereich mit roten Lichtscheiben, wenn sie keine Rückfahrscheinwerfer hatten. Diese Ausführung habe ich auch bei meinem 1303 A montiert, damit es beim Rückwärtsfahren nicht nach defektem Rückfahrscheinwerfer aussieht - außerdem wird dadurch gut der Charakter des Sparkäfers betont. Der Innenhimmel hat in etwa die gleiche Größe wie bei den 1200er Sparkäfern mit Stahlschiebedach: lediglich die B-Säulen, die Bereiche seitlich und unterhalb des Heckfensters, zwischen den Seitenscheiben und den Seitenverkleidungen, sowie der untere Bereich der C-Säulen sind nicht mit Himmelstoff verkleidet, sondern in Wagenfarbe lackiert. Der Beifahrer verfügt nicht über eine Sonnenblende, statt des Sonnenblendenhalters im Bereich des Innenspiegels, ist dort ein Blindstopfen montiert. Auch die sonst bei allen 1303-Modellen übliche Fußstütze für den Beifahrer gibt es beim 1303 A nicht. Das erfordert beim 1303 einen anderen Teppich für die Spritzwand als beim VW 1200. Ansonsten ist der Fußraum / Bodenbelag wie bei den anderen Sparkäfern.
Der 1303 A ist jedoch immer mit einer 12-V-Anlage ausgestattet, ebenso mit einer Tankuhr. Die Sparfüchse bei VW hatten aber dennoch Einsparpotenzial entdeckt: Der Wegfall der regulierbaren Tachobeleuchtung. Es gab daher für den 1303 A einen speziellen Lichtschalter, ohne das Verstell-Rädchen. Dadurch entstand in der Blende im Bereich seitlich des Lichtschalters ein kleiner Schlitz, der durch einen speziellen Blindstopfen verschlossen wurde. Bei den diversen speziellen Sparkäfer / 1303-A-Teilen stellt sich die Frage, ob durch diese Maßnahmen tatsächlich Kosten in der Produktion eingespart werden konnten. Im Modelljahr 1974 erschien die erste Golf-Generation, die sich schnell als Volumenmodell etablieren konnte. Mit den Sondermodellen Jeans, 1303 City, 1303 Big und 1303 A wurde gleich mehrfach versucht die Attraktivität des Käfers zu sichern. Der 1303 A konnte wohl am wenigsten dazu beitragen. Aber genau das macht ihn deshalb heute so selten und so besonders.
Als 1302 wurde ein Sparkäfer nie angeboten. Als 1303 allerdings ausschließlich im Modelljahr 1974. Die Kombination aus karosserie- und fahrwerkstechnisch modernsten Käfer in spartanischer Ausstattung macht dieses Modell so interessant und dürfte inzwischen gleichzeitig eine der seltensten Modellvarianten sein.